Bei Hidria wird ziemlich viel Wasser zu Industriezwecken verbraucht, auch Trinkwasser. Um den Verbrauch dieser wertvollen, lebenswichtigen Ressource möglichst zu reduzieren, traten wir dem internationalen Projekt LIFE HIDAQUA bei. So werden wir in Koper unsere Abhängigkeit von der Wasserleitung verringern, die Selbstversorgung erhöhen und zur Lösung der Problematik des Wassermangels im slowenischen Teil von Istrien beitragen.
Die Folgen des Klimawandels sind nicht mehr bloß etwas, was wir nur in den Medien sehen, mit ihren konkreten Auswirkungen müssen wir uns zunehmend auch in den Unternehmen auseinandersetzen. Eines der wesentlichen Probleme ist die Konfrontation mit dem Wassermangel bei dessen Verwendung in Industrieprozessen. Die slowenische Küstenregion, wo auch unsere Korporation tätig ist, wird in den kommenden Jahren wegen immer längerer Dürreperioden mit der Frage effizienter Wassernutzung, nicht nur zum Trinken, sonder auch zum Industriegebrauch konfrontiert sein, da die Region ein wichtiger Industriestandort bleibt.
Hidria hat die Frage der Wassernutzung für den Bedarf der Geschäftseinheiten Hidria Alutec und Hidria Mototec am Standort des Technologieparks in Koper mit dem europäischen Projekt LIFE HIDAQUA adressiert. Wir entschieden uns im Projekt für einen ganzheitlichen Zugang zu dieser Problematik, denn wir suchen gemeinsam mit unseren Projektpartnern nach Lösungen für den Trinkwassermangel, die Verschlechterung des ökologischen und chemischen Zustands der natürliche Wasserkörper durch die Verschmutzung mit Abwasseremissionen und die Belastung der Umwelt mit Abfällen aus den Wasserreinigungsprozessen. Mit den Folgen der aufgezählten Umweltprobleme wurden wir am Standort Koper in Vergangenheit bereits konfrontiert. So erlebten wir etwa einen Produktionsausfall durch Wassermangel und eine verringerte Wettbewerbsfähigkeit durch den hohen Wasser- und Kohlenstoff-Fußabdruck der Produkte.
Das Hauptziel des Projekts ist daher die Entwicklung eines nachhaltigen Ansatzes für den Umgang mit Wasser in der Industrie, den wir an zwei beispielhaften Pilotanwendungen umsetzen werden: am Pilotbeispiel industrieller Aluminium-Druckgussverfahren sowie der Schweißung von Motorradrahmen. Als konkretes Ziel des Projekts wurde die Aufstellung eines dezentralisierten Systems zur Abwasserbehandlung mit Herstellung eines Demonstrationsanlagen-Prototyps definiert. Gleichzeitig will Hidria mit dem Projekt LIFE HIDAQUA am Standort Koper die Nutzung alternativer Wasserquellen wie Brack- und Regenwasser vorantreiben.
Wir möchten das nachhaltige Konzept des Umgangs mit Wasser, das wir für unseren internen Gebrauch entwickeln werden, erfolgreich in das weitere lokale und regionale Umfeld über Networking-Aktivitäten auf dem lokalen und gesamteuropäischen Niveau übertragen. Wir beobachten nämlich, dass die Problematik des Wassermangels an der slowenischen Küste in den letzten Jahren ein immer größeres Echo nicht nur bei den offiziellen Institutionen, sondern auch in der allgemeinen Öffentlichkeit findet. Deshalb haben wir in das Projekt LIFE HIDAQUA ein aktives Netzwerk öffentlicher und privater interessierter Teilnehmer einbezogen, die wir ansprechen und während der Laufzeit des Projekts einbinden werden.
Das Projekt LIFE HIDAQUA adressiert zugleich die breitere internationale Problematik der Wassernutzung in industriellen urbanen Regionen im Mittelmeerraum, deshalb gewinnt das Projekt eine internationale Dimension auch durch die Einbeziehung von Partnern aus Spanien, und wir werden großes Augenmerk auch auf die grenzüberschreitende Aufklärung über diese Problematik richten, wo wir sowohl Gesprächspartner aus Friaul – Julisch Venetien als auch aus dem kroatischen Istrien einbinden werden.
Das vierjährige Projekt beläuft sich auf 2,5 Millionen EUR und wird aus dem europäischen Umweltmechanismus LIFE sowie seitens des slowenischen Ministeriums für Umwelt und Raum mitfinanziert. Hidria hat sich darin mit drei Partnern aus Slowenien (neben dem Koordinator - Anstalt für Bauwesen nehmen das Institut Jožef Stefan und Geologija Idrija teil) sowie mit zwei Partnern aus Spanien (Institut EURECAT und die Firma Hidroquimia) zusammengeschlossen.